Im Rahmen der „InnoPM“ Abschlussveranstaltung am 13.03.2019 im Haus der Wissenschaft wurden die Vertreter*innen der Modellunternehmen, im Anschluss an einen Vortrag von Prof. Dr. Kauffeld, interviewt. Ziel war es, Erfahrungen auszutauschen, zu diskutieren und voneinander zu lernen. Frau Brumme und Dr. Gessnitzer interviewten insgesamt fünf Vertreter der Modellunternehmen EVENTUS GmbH, GOBBS Consulting GmbH, ISR Information Products AG, Netzlink Informationstechnik GmbH und Wandt Spedition Transportberatung GmbH. Zur Sprache kamen neben einer kurzen Vorstellung der Modellunternehmen, die Entscheidungswegen zum eingesetzten Tool, der aktuelle Stand der Projekte, Veränderungen und Maßnahmen, die aus den Tools abgeleitet wurden, resultierende positive Effekte im Unternehmen und Empfehlungen für andere, die diese oder ähnliche Tools nutzen möchten.
Die meisten Vertreter*innen der Modellunternehmen erläuterten, sich auf Basis konkreter Probleme oder schon länger anstehender Planungen für die Teilnahme an „InnoPM“ und für ein bestimmtes Tool entschieden zu haben. Für das Teambarometer sprachen dabei meist schlecht greifbare Probleme oder generelle Unzufriedenheit in den Teams, die angegangen werden sollten. Das Tool stellte sich als besonders nützlich heraus, um mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen, um Handlungsfelder zu identifizieren und konkrete Lösungen abzuleiten. Das Kompetenz-Navi+wurde beispielsweise ausgewählt, weil es bereits im Vorfeld Überlegungen gab, ein strategisches Kompetenzmanagement im Unternehmen einzuführen.
Der aktuelle Stand der Projekte ist in den Unternehmen sehr unterschiedlich: Bei einigen Unternehmen ist der Prozess der Toolimplementierung und der folgenden Schritte bereits abgeschlossen. Andere Unternehmen befanden sich zu dem Zeitpunkt der Veranstaltung noch in der Pilotphase bzw. der Vorbereitung dieser.
In Bezug auf die Resultate haben alle Unternehmen, unabhängig von dem Tool, über positive Effekte berichtet. Zu dem Teambarometer wurde beispielsweise gesagt, dass bereits zahlreiche Maßnahmen aus den Workshops umgesetzt wurden und die Mitarbeitenden positives Feedback gegeben haben. Auch die Nutzer des Kompetenz-Navi+ und fit4work berichteten über hohe Zufriedenheit und den großen Nutzen der Tools.
Für Unternehmen, die am Einsatz der Tools interessiert sind, gab es hilfreiche Empfehlungen: Es sei wichtig, sich bei der Implementierung auf ein Tool zu fokussieren. Dafür spreche insbesondere der hohe Zeitaufwand. Je nach Tool sei er entweder vor oder nach der Implementierung besonders hoch, dies dürfe man nicht unterschätzen. Viele Vertreter der Modellunternehmen berichteten von zeitlichen Verzögerungen, weshalb Flexibilität in den Terminen für die Workshops und der Durchführung zentral sei. Den Ängsten, Unsicherheiten und Fragen der Mitarbeiter, Betriebsräte und Geschäftsführung wurde in Fragen und Diskussion während der Abschlussveranstaltung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Am Anfang der Projekte stünde häufig eine große Skepsis gegenüber den Tools. Dieser könne man am besten dadurch begegnen, dass man sie ernst nehme, sehr früh in Interaktion trete, ausreichend informiere und Transparenz und Partizipation hinsichtlich der Toolimplementation ermögliche. Einige Probleme, die im Verlauf der einzelnen Projekte aufgetaucht sind, konnten nicht zufriedenstellend gelöst werden. Es sei also auch wichtig, zu erkennen, dass man nicht alles kontrollieren kann, sondern die Grenzen seines Einflussbereichs realistisch einschätzen muss.
Nach den Interviews und der Diskussion gab es noch einen gemeinsamen Ausblick auf das weitere Vorgehen und die letzten To Do´s im Rahmen des Projektes, sowie die Möglichkeit, sich bei einem letzten Kaffee noch weiter auszutauschen.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Vertreter*innen der Modellunternehmen bedanken, die an der Veranstaltung teilgenommen haben und durch ihre Beiträge und Offenheit die Veranstaltung bereichert haben.